Zaproszenie na wykłady prof. Heinza Vatera

Zakład Języka Niemieckiego przy Instytucie Filologii Germańskiej UAM zaprasza na wykłady gościnne prof. Heinza Vatera, które odbędą się:

• w środę, 15 maja, godz. 13.30 w sali C3 – wykład pt. „Kasuswandel im gegenwärtigen Deutschen";
• w czwartek, 16 maja, godz. 10.00 w sali C3 – wykład pt. „Sprachentgleisungen und Sprachspiele".

Prof. Vater jest wybitnym językoznawcą niemieckim specjalizującym się w wielu dziedzinach językoznawstwa synchronicznego, m.in. w fonologii, składni (kontrastywnej), teorii determinacji i referencji, autor licznych doniosłych publikacji językoznawczych, wykładał na wielu uniwersytetach całego świata. Jest doktorem honoris causa kilku uczelni, obecnie mieszka w Berlinie.

Kasuswandel im gegenwärtigen Deutschen                                

Sick (2004) beschreibt in seinem mittlerweile berühmten Buch Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, dass im gegenwärtigen Deutschen der Genitiv oft durch den Dativ ersetzt wird. Meine Unter­suchungen (Vater 2006, 2007) ergaben, dass das nur die halbe Wahrheit  - oder noch weniger - darstellt, da nicht nur der Genitiv dem Dativ weicht, sondern zunehmend auch Dativ durch Genitiv ersetzt wird. Dazu werden Dativ und Akkusativ vermischt und für alle drei obliquen Kasus tritt oft der Nominativ ein. Das betrifft vorwiegend den Kasusgebrauch in Appositionen, aber auch zunehmend die Verb- und Präpositionsrektion, wo man neuerdings etwas findet wie Er begab sich in einem anderen Raum, obwohl in als Richtungsangabe traditionell den Akkusativ fordert. Mittlerweile stellte ich fest, dass Kasuswechsel auch in koordinierten NPs zu finden ist, wo z.B. von den Leichen von Generalbundesanwalt Buback und seines Fahrers (statt: seinem Fahrer) die Rede ist. Die zunehmende Unsicherheit deutscher Sprecher im Kasusgebrauch lässt vermuten, dass sich das Kasussystem des Deutschen in Veränderung, möglicherweise im Verfall befindet und dass es langsam genau so verkümmert, wie das in den anderen germanischen Sprachen bereits geschehen ist.

Sprachentgleisungen und Sprachspiele

Versprecher sind "Zungenentgleisungen" ("slips of the tongue") wie z.B. Tränengras statt Tränengas. Sprachentgleisungen (sprachliche Fehlleistungen") umfassen außerdem Verschreiber, Verhörer, Verleser, das tip-of-the-tongue-Phänomen (TOT-Phänomen), Malapropismen und "Übelsetzungen". Meringer / Mayer haben schon 1895 Versprecher klassifiziert und deren Regelhaftigkeit betont; Fromkin (1971) nennt das "the non-anomalous nature of anomalous utterances": Aus sprachlichen Fehlleistungen kann man auf die normale Sprachproduktion schließen. Menschen können aber auch Wortschatz und Grammatik ihrer Sprache bewusst verändern, um damit verblüffende und komische Wirkungen zu erzielen. Man nennt das "Wortspiele" (engl. "puns"), doch gibt es neben Wortspielen wie Teuro als Verballhornung von Euro auch Spiele mit ganzen Sätzen, wie in Das Design bestimmt das Bewusstsein, eine Verballhornung von Marx' Aussage Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Ich konstatierte, dass Sprachentgleisungen und Sprachspiele die gleichen Strategien verwenden (Metathesen, Substitutionen, Kontaminationen etc.). Es gibt Grenzfälle, wo man nicht entscheiden kann, ob es sich um eine Entgleisung oder ein Sprachspiel handelt, so bei der Schreibung Tolleranz.

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